Das Glück...

Sie waren da, die Mönche aus Sera, und sie haben wie erwartet mit ihrer großartigen Kunst begeistert. Niemand, der es mit eigenen Augen sieht, kann sich der Schönheit und der zauberhaften Ausstrahlung eines Mandalas entziehen. Um den Blick auf die ganzen "Backstage-Vorgänge" erweitert, ist es jedoch noch gewaltiger und faszinierender, als das sichtbare Bild auf der Platte. Ich reibe mir immer noch ungläubig die Augen.  Das Zusammensein mit den Mönchen und das Geschenk der Freundschaft, die sich vor drei Jahren ergab, die tiefe Verbundenheit in der Sache des Guten als gemeinsamer Arbeitsgrundlage und das Erleben der  lebendigen Tradition des Buddhismus, der die Mönche ihr Leben vollkommen widmen - ein seltenes Privileg!

Klar, wir haben Kohle aufgetrieben, wir haben ein paar Anstrengungen und Mühen in Kauf genommen, mal ein paar Tage weniger geschlafen und etwas Stress gehabt, aber für dieses kostbare, überreiche  Geschenk, an einem phantastischen Wunder teilhaben zu dürfen, berührt zu werden von einem Ausblick in eine andere Dimension, von geistiger Tiefe, Inspiration und Wärme, also exakt dem, wonach sich das Herz so schmerzhaft sehnt, das ist unvergleichlich. Da blüht mit Macht im Geist die spontanste, tief empfundene Dankbarkeit wie eine herrliche Rose auf.

Es braucht dieses Gewebe aus empfindenden Betrachtern und den fähigen Mönchen, damit das Mandala für alle seine Wirkkraft entfalten kann. Ich schaute mir dabei zu, Passanten hereinzubitten, damit sie daran teilhaben können - die so unterschiedlichen Reaktionen: Skepsis, Belächeln und zugeknöpfte Abgrenzung, aber eben auch freundliche Offenheit und damit die Chance, dem Zauber zu begegnen, der zu Erkennen, Erkenntnis und Begeisterung führt.

Aber auch meine eigene Verzweiflung kam mir hin und wieder zu Bewusstsein: da liegt ein Geschenk, das jeden, der fühlt, nur erfreuen kann.  Man muss nur draufschauen wollen, mehr nicht. Aber selbst, wenn die Geschenke so nah und offen herumliegen, man muss auch bereit sein, sich auf sie einzulassen. Wie oft stand auch ich mir durch Vorurteile selbst dabei im Weg und werde es noch weiter tun, ums Glück betrogen durch mein borniertes Gewohnheitsdenken...leider sicher auch in Zukunft noch oft.  Die Hoffnung bleibt:  tiefe Berührung verändert nachhaltig.